Modebegriff Coaching
Was heißt eigentlich Coaching? Der Begriff ist in Mode gekommen, weil er gut klingt und nicht geschützt ist. Das bringt es mit sich, dass er in allen möglichen Bedeutungen auftaucht.
Viele Coaches definieren deshalb erst einmal, was Coaching alles nicht ist: Keine Therapie, die Krankheiten heilt. Kein Training, das Fähigkeiten vermittelt. Keine Beratung, denn:
Ratschläge sind auch Schläge!
Das stimmt im Kern – insbesondere ersetzt Coaching keine Psychotherapie. Dennoch habe ich im Coaching schon heilsame Momente erlebt, Fähigkeiten aufblühen sehen und auch den einen oder anderen Tipp gegeben.
Die Abgrenzung gegenüber anderen unterstützenden Berufen ist also nicht trennscharf. Was aber ist dann das Besondere am Coaching?
Coaching ganz einfach definiert
Für mich ist Coaching eine Dienstleistung für und mit Menschen, die eine Veränderung erreichen wollen. Eine Partnerschaft für ein Stück des Weges – idealerweise von hier bis ans Ziel:
Wir erarbeiten eine Vorstellung davon, wo du hin möchtest. Und widmen uns dann der Herstellung. Indem wir Wege erkunden und erproben, wie du Schritt für Schritt in dieses Bild hinein wachsen kannst.
Es geht also um eine gemeinsame Reise, um Fortbewegung – „Coach“ bedeutet ja ursprünglich „Kutsche“. Und wie bei der Kutsche ist es hilfreich, wenn du richtig einsteigst.
Hier enden allerdings die Gemeinsamkeiten. Denn in einer Kutsche wirst du nach dem Einstieg gemütlich ans Ziel geschaukelt. Im Coaching ist selber bewegen angesagt. Genau wie im Sport – dem anderen Bereich, in dem schon seit Jahrzehnten niemand ohne Coach arbeitet, der Erfolg haben möchte.
Dabei geht es nicht darum, dich mit Motivations-Sprüchen oder „positivem Denken“ aufzuladen. Motivation darf sich im Coaching verstärken, aber das ist nicht der Kern.
Es geht vielmehr darum, dem zu folgen was dich motiviert, weil es deinen Motiven entspricht. Dem, was dir am Herzen liegt und dich stärkt. Und es geht darum, mit professioneller Begleitung mehr dabei zu erreichen, als du bisher alleine schaffen konntest.
Träume nicht dein Leben – aber nimm dir Zeit für deinen Traum
Am Anfang steht immer (d)ein Traum. Das Herbeisehnen von etwas Neuem. Oder auch die aus der Not geborene Einsicht, dass eine Wende nötig ist. Dass Veränderung Not-wendig ist.
Vielleicht hast du schon eine klare Idee, wo es hingehen soll. Vielleicht zumindest Klarheit darüber, welche Baustellen du angehen willst. Vielleicht hast du auch nur ein diffuses Gefühl von „es reicht – so geht es nicht weiter“.
Was immer dich zur Veränderung motiviert, am Anfang geht es immer darum: Wo stehst du und was willst du erreichen? Dabei hilft die Frage nach deinem Traum.
Es lohnt sich, ihm Aufmerksamkeit zu widmen. Ihn erst einmal wahrzunehmen. Und für eine Weile auszuhalten, dass es noch keine Lösung gibt, statt direkt hektisch mit irgendetwas loszulegen.
So entwickelst du ein Gefühl dafür, was du wirklich willst. Und auch, wofür du das willst. Inwiefern es für dich traumhaft wäre, diese Veränderung zu bewirken.
Der Preis der Veränderung
Das ist hilfreich, denn Veränderung gibt es nicht gratis. Sie kostet Kraft und manchmal Nerven, Zeit und Geld, Disziplin und den Mut, Unsicherheit auszuhalten.
Es stimmt zwar: Wachstum kann auch ganz leicht gehen, oft leichter als du denkst. Es kann aber auch mit inneren Widerständen und äußeren Herausforderungen verbunden sein.
Weil du einen neuen Weg gehst, abseits der ausgetretenen Pfade. Wenn es nicht mehr so ist wie vorher, greifen gewohnte Routinen nicht mehr.
Vielleicht spürst du schon, dass du innerhalb deiner Gewohnheits-Zone langfristig eingehst. Und doch: Kurzfristig ist sie kuscheliger als das Wagnis, von dem du träumst. Sicherer, bequemer, vertrauter.
Deshalb wird dieser gewohnte Bereich auch „Komfortzone“ genannt. Obwohl vieles an ihr überhaupt nicht komfortabel ist.
Bequem ist allerdings, dass du dich in ihr schon auskennst. du musst im Gewohnten weniger Energie aufbringen und keine Unsicherheit ertragen.
Kein Wunder, dass sich viele von uns nach den ersten guten Vorsätzen schnell wieder in die Gewohnheits-Zone zurückziehen. In die trügerische, aber wohlige Sicherheit des nicht Veränderns.
Coaching statt Couching
Coaching überbrückt diesen Sofa-Reflex: Ja, der neue Weg ist unsicher, aber du bist damit nicht allein. Du hast ein wohlwollend herausforderndes Gegenüber.
Einen nur deiner Entwicklung verpflichteten Partner auf Zeit, mit dem du dich wie bei einer Wanderschaft vertrauensvoll austauschen kannst. Über das Ziel und die Schritte dorthin, über Engpässe und Hindernisse unterwegs.
Einen Partner, der unparteiischer, oft solidarischer und mit professionellerem Methodenwerkzeug ausgestattet ist als dein sonstiges soziales Umfeld.
Einen Partner, der dir Erfolg zutraut und dich auch mal vor Herausforderungen stellt, an denen du wachsen kannst. Der dich dabei unterstützt, deinen Weg gemäß deiner eigenen Weisheit zu gestalten.
Einen Partner, der dich auf Kräfte in dir aufmerksam macht, die vielleicht lange geschlummert haben. Und die dir helfen, ins Ziel zu kommen.
Erste Coaching-Frage: Träumen oder trauen?
Coaching startet als Gesprächssituation. Vielleicht kommen später Kreativ-Aufgaben, systemische oder imaginative Methoden dazu. Aber am Beginn stehen Fragen:
Was ist dein Anliegen? Ein Thema, das dich schon lange beschäftigt? Ein Ziel, an dem du dich schon alleine abgearbeitet hast, ohne wirklich voran zu kommen? Eine ganz konkrete Herausforderung, die du lösen oder besser verstehen möchtest? Oder … ?
Ist dir dieses Anliegen wichtig genug, um dafür in professionelle Begleitung zu investieren? Bist du bereit für Veränderung oder nur „grundsätzlich interessiert“?
Überleg gerne konkret: Was sollte herauskommen, damit sich dein finanzielles, zeitliches, energetisches Investment am Ende voll und ganz lohnt?
Coaching stärkt deine Selbstverantwortung
Es ist deine Entscheidung, dein Weg. Coaching geht den Weg nicht für dich, Coaching sagt dir noch nicht einmal, wo es lang geht. Coaching zieht auch nicht an dir und liegt dir nicht mit all den Dingen in den Ohren, die du „eigentlich mal müsstest“.
Coaching unterstützt dich „nur“ darin, von deinem Sollen und Sehnen zu deinem Wollen und Machen umzuschalten.
Es beginnt dort, wo du dich entscheidest, etwas zu verändern. Und unterstützt dich dann dabei, die beste, engagierteste Version deiner selbst für deinen Erfolg zu mobilisieren.
Coaching vertraut deinem tiefen Wissen über dich selbst und fordert es heraus. Um aus deinen Träumen Ziele zu machen. Und diese Ziele anzugehen, bis du sie erreichst, übertriffst oder transformierst.
Coaching stellt sicher, dass du deinen Weg bereitest
Wie das funktioniert?
Indem wir darüber sprechen, was dich wirklich bewegt, hinter der Maske die du vielleicht für andere noch aufsetzt. Und natürlich auch darüber, was dir im Weg steht (und wie du dir selbst im Weg stehst).
Indem wir gemeinsam kreativ werden und uns nicht nur über mögliche Wege zu deinem Ziel unterhalten, sondern auch über scheinbar unmögliche. Und dafür Bewusstheit schaffen, Ressourcen aktivieren, neue Blickwinkel einnehmen.
Indem wir mit den widersprüchlichen Stimmen in dir verhandeln, bis du einen insgesamt stimmigen Weg findest, den alle Mitglieder deines „inneren Teams“ mitgehen können.
Und schließlich: Indem wir konkret vereinbaren, was du bis zum nächsten Termin angehen willst. Machbare Umsetzungs-Aufgaben, zu deren Erledigung du nicht motiviert werden musst. Weil im Coaching klar geworden ist, dass es die für dich sinnvollsten nächsten Schritte sind.
Coaching feiert deine Fortschritte
Dann gehst du munter darauf los. Machst Erfahrungen, bewegst dich auf dein Ziel zu. Im Coaching wird Erfolg vorbereitet – erzielt wird er zwischen den Terminen.
Manchmal, indem alles gelingt was du geplant hast. Manchmal auch, indem du an Grenzen kommst und merkst, dass dieser konkrete Weg nicht funktioniert. Oft durch eine Mischung aus beidem.
Im nächsten Coaching feiern wir, was du erreicht hast und auch was du nicht erreicht hast. Lernen gehört schließlich dazu:
Ich bin nicht 10.000 Mal gescheitert. Ich habe erfolgreich 10.000 Wege gefunden, die nicht funktionieren.
– Thomas Edison
Wir reflektieren deine Erfahrung. Werden dann wieder kreativ und finden neue Wege. Planen von da, wo du angekommen bist, den weiteren Weg und die nächsten Meilensteine.
So kommst du ans Ziel. Und vielleicht darüber hinaus. Schritt für Schritt, Etappe für Etappe. Selbst und verantwortlich, aber nicht auf dich allein gestellt.
Noch Fragen?
Soweit mal meine Zusammenfassung dessen, was ich in der täglichen Arbeit erlebe und zu geben habe.
Schafft dir das mehr Klarheit, was Coaching leisten kann? Welche Aspekte interessieren dich noch, wozu wünschst du dir detailliertere Informationen?